K
I R U N A - M I N E N T O U R
Kurz
nach 13 Uhr sind wir, dank des Chauffeurs, schon wieder in Kiruna und
kaufen dort ein paar Postkarten, bummeln ein wenig rum und warten auf den
Bus zur Eisenerzmine. Mit der Zeit kommen immer mehr Leute (ein kleiner
Trupp aus Holland ist auch dabei) und sammeln sich vor der
Touristeninformation.
Gegen
13:45 ist auch der nette Mann im blauen Dress wieder da und mustert die
Anwesenden leicht skeptisch. Amélie holt aus den Tiefen ihres Rucksacks
eine Tafel Marabou Schokolade der Marke Schweizer Nüsse und nach
etlichen vertilgten Schokostückchen kommt auch endlich der Bus.
Doch
einsteigen dürfen wir nicht. Der jungen man im blauen Anzug ruft
irgendwelche Namen in die Menge, auf die sich jedoch niemand meldet. Beim letzten
Namen reißt eine Frau mittleren Alters ihre Hand in die Höhe und
schleift Mann und Kinder hinter sich her. Als diese endlich bezahlt haben
und im Bus sitzen, dürfen auch alle anderen doch noch einsteigen. Die 120
Kronen erscheinen uns (im Vergleich zur Busfahrt nach Jukkasjârvi) recht
günstig und so freuen wir uns auf eine interessante Tour durchs größte
Untertagebergwerk der Welt.
Mit
dem Bus fahren wir in den Berg rein und bis auf eine Tiefe von 540 m.
Dort steigen wir aus und betreten die InfoMine (extra für Touristen
wurde hier ein Teil des Bergwerks zu einem kleinen Museum umgebaut).
Jeder wird mit einem weißen Helm bewaffnet und dann beginnt die Führung,
einmal quer durch die Gänge.
Der
Führer erzählt wie das Eisenerz gewonnen wird, wie es innerhalb der
Mine abtransportiert wird, wie es auf die gewünschte Größe zerkleinert
wird, welche Maschinen zum Einsatz kommen und vieles mehr. Ein
interessanter Aspekt ist die Tatsache, dass niemand mehr unter Tage
arbeitet. Für den Abbau der Eisenerzes sind ausschließlich Maschinen
zuständig. Diese werden von Mitarbeitern gesteuert, die in einem Haus über
der Mine sitzen. Einige wenige sitzen noch unterirdisch, aber mehr weil
sie wollen, als das sie es müssten. Lediglich für Wartungsarbeiten an
den Maschinen, oder bei Defekten die von Fern nicht behoben werden können, müssen
Menschen runter.
Ist
das Eisenerz erst in der richtigen Form (je nach Abnehmer), wird es in
Container verladen, die mit der Bahn transportiert werden. Ein Großteil wird zu Seehäfen
abtransportiert z.B. nach Narvik (Norwegen), um dort verschifft zu werden.
Zum Einsatz kommt dabei die stärkste Lok der Welt (gebaut von
Bombardier). Diese kann bis zu 100 Container mit einem Gesamtgesicht von bis
zu 8600 Tonnen ziehen.
Am
Ende des Rundgangs werden alle Teilnehmer (sofern sie möchten) mit ein
paar der Pellets versorgt die hier hergestellt werden. Außerdem darf
man sich ein Stück einer Bohrprobe mitnehmen. Da ich so was ja schon
immer 'schick' fand, suche ich mir ein Stück das genug Eisen enthält, um von
Magneten festgehalten zu werden, und packe es ordentlich ein.
Nach
einer kleinen Kaffe/Tee/Orangensaft Pause mit Keksen, geht's dann noch
zum internen Museum. Hier wird die Geschichte des Erzabbaus in Kiruna
erzählt. Alte Maschinen und viel Bilder geben einen Blick in eine Zeit,
in der Eisenbahntrassen noch von Hand verlegt wurden. Interessanter Weise
ging das damals schneller als heute.
Anschließend
geht's zurück in den Bus und mit einer Steigung von 10m alle 100m geht
es rauf ans Tageslicht.
Zurück
an der Touristeninformation haben wir noch etwa 3 h zur Erholung, ehe uns
der Hundeschlittenführer vom Hotel abholen will. Die nutzen wir für
etwas zu essen und faul rumliegen.
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